"Emma"
Worldchampion Emma Eufemia von Mullemiez

* 29.04.2006
weiblich, chocolate - tortie, Blutgruppe B
Eltern: World Champion Casanova de la Borbe und Champion Unholy vom blauen Saphir
lt. Befund vom 15.09.08 kein Hinweis auf eine Herzerkrankung (Ultraschall auf HCM)

Emmchen mein Lämmchen ist eine Tochter von Bibchen, mein(em) Liebchen und unserem Prunkstück Lumbi. Beste Voraussetzungen, eine wunderschöne Katzendame zu werden. Also hat sie sich beinahe erwartungsgemäß zu einer Traumkatze entwickelt. Papa gab Größe, Typ und das kurze Fell, Mama tat das ihrige an Qualität hinzu, beider Augenfarben potenzierten sich (was eigentlich kaum noch geht) und Mutter Natur krönte die Übung mit einer perfekten Farbverteilung. Allerdings sagt Arno immer (in züchterischer Unkenntnis und liebevoller Nichtachtung) ‚mein kleiner Farbenmatsch' zu ihr.

Und so kam es, dass schon bald nach Emmas Geburt feststand, die bleibt. Wobei ich gerechterweise und der Wahrheitsliebe halber zugeben muss, dass ich manchmal noch ein bisschen zwischen ihr und der Zwillingsschwester Edwina schwankte, sie nahmen sich fast nichts und beide hatten ein liebenswertes Wesen und waren ein bisschen na ja, verrückt, wie man das den Torten eben (ganz zurecht!) nachsagt. Zur Entscheidungserleichterung ließ ich Blutgruppen testen, A wäre mir ganz lieb gewesen, um sie auch mit meinen weißen Katern verpaaren zu können. Bingo: beide hatten B, das Dilemma von Emma (nein, für mich ist B nicht die böse Blutgruppe, sie kann nur manchmal bei Kätzinnen etwas die glatten Pläne durchkreuzen). Der E-Wurf war insgesamt ein toller Wurf, alle vier dürfen sich weiter vermehren, Emil in Holland, Edwina in Polen und Edgar in Berlin.

Emma hat Feuer, ist enorm verspielt und eben auch so ein bisschen speziell ... typisch Tortie. Und hat eine liebenswerte Eigenheit, die uns schon so oft zum Lachen gebracht hat. Emma ist Deckelfetischistin. Kein Deckel ist vor ihr sicher. Man kann darauf warten, die Vorführung klappt zuverlässig und mit schöner Regelmäßigkeit. Öffnet jemand eine Flasche Mineralwasser, eine Packung Milch, was auch immer, wo diese kleinen verlockenden Plastedeckel drauf sind (sie nimmt zur Not auch anderes Material, Hauptsache Deckel an sich) erscheint wie aus dem Nichts: Emma, sie kommt angepest, schnappt ihn sich und weg isse wieder. Ich habe schon ganze Deckel-Lagerstätten ausgehoben (als das neue Sofa geliefert wurde und das alte weichen musste, zählte ich darunter 18 Stück).

Emma ist wie ihr Papa eine Ausstellungskatze, gelassen und erfolgreich. Beide haben sogar schon zusammen als schönster erwachsener Kater und schönste erwachsene Katze auf der Bühne gestanden, natürlich hat mich das sehr gefreut. Übrigens konnte ich auf Ausstellungen an der Reaktion nicht nur der Richter, sondern vielfach auch der Besucher feststellen, dass dieses Vorurteil, was Torties umweht (und ich gebe es ja zu, mich auch mal erfasste, Bibi war ein Zufall, eigentlich wollte ich erst gar keine Torte haben) in praxi doch nicht zutrifft. Sie seien schwer vermittelbar, nicht so gewünscht, immer die letzten, übrig bleibenden in den Würfen und würden irgendwie mit diesen fleckigem Farbenmix eigenartig aussehen. Geradezu auffällig oft hörte ich dem gegenüber live bewundernde Kommentare und Ahs und Ohs bis hin zum ‚Guck mal die, sowas möchte ich auch haben'. Vielleicht muss man mit diesen Fellfarben und dem Wesen erst warm werden und sie auf jeden Fall mal in natura erleben und sich verzaubern lassen - dann einmal tortie, immer tortie. Aus meiner Zucht sind Torties nicht mehr wegzudenken, schon allein weil sie so fetzige rote Kater bekommen können. Und Schokotorten sind was ganz besonders feines.

Jetzt kriegt Emmeken auch endlich ihre eigene Seite, damit sie nicht weiter wie ein blinder Passagier durch das Hause Mullemiez tapsen muss. Bisschen spät zwar, denn nun mit anderthalb Jahren ist sie bereits zum ersten mal Mama geworden, der beiden bezaubernd charmanten I-Buben. Obwohl sie ihren Job hinreichend gut erfüllt hat, kann man feststellen, in der Betreung der nicht mehr ganz so kleinen Babys besteht wohl noch Steigerungspotenzial. Der Nachwuchs ist gut gelungen und die Geburt hat sie auch grandios und tapfer gemeistert, denn die war nicht nur leicht. Emmchen hat sie sich wacker geschlagen und diese Arbeit instinktsicher und ganz allein gemacht. Mir blieb nur noch, sie zu loben, zu motivieren, durch mein Dabeisein zu unterstützen. In diesen Situationen spüre ich immer diese innige Einheit mit meinen Mädchen und diese einfache und klare Verständigung über die Artgrenze hinweg - und die ist ein unheimlich unbeschreiblich schönes großes Erlebnis.